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      Ein Fertighauskonzept für den Umzug auf SAP Utilities Core

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      Veränderte Kundenbedürfnisse, die Digitalisierung, Cyberrisiken, eine andere Wettbewerbssituation und kontinuierlich neue regulatorische Vorgaben. Energieversorger stehen unter hohem Anpassungsdruck. Sowohl organisatorisch als auch technisch. Wie also die Energiewende erfolgreich gestalten, innovative Geschäftsmodelle einführen und langfristig Wettbewerbsvorteile realisieren? Mit modernen IT-Lösungen wie dem SAP Utilities Core!

      Um Kunden bei ihrem Wechsel auf diese Lösung zu unterstützen und einen reibungslosen Transformationsprozess sicherzustellen, haben sich die drei Partner cronos, Energy4U und Natuvion zusammengetan und mit Unterstützung von SAP die Utilities Enablement Community for SAP (UEC) ins Leben gerufen. Wir wollten mehr zu den Hintergründen der Community, den Vorteilen für Energieversorger und den ersten Arbeitsergebnissen und Kundenprojekten erfahren. Und haben mit zwei Vertretern der Community – Sabine Knör, Mitglied der Geschäftsleitung bei Energy4U, und Holger Strotmann, Gründer und Geschäftsführer der Natuvion – gesprochen.

      Wann, wie und warum ist die Utilities Enablement Community for SAP entstanden?

      Holger: Die Idee der Community entstand Anfang 2022, als SAP mit der SAP Utilities Core-Lösung einen Strategiewechsel für ihre Utilities-Sparte ankündigte. Um dem Markt und unseren Kunden mit Blick auf diese Veränderung breite Unterstützung anbieten zu können, haben wir - cronos, Energy4U und Natuvion – entschieden, uns zusammenzutun. Der offizielle Grundstein der Community wurde dann im April 2022 in Heidelberg gelegt. Hier haben wir uns zum ersten Mal als Community zusammengefunden und unsere gemeinsamen Ziele definiert. Und obwohl alle Mitglieder auch Wettbewerber sind, war uns dabei eines von Anfang an wichtig: Wir wollen gemeinsam und in Abstimmung mit SAP für unsere Kunden eine effektive und abgestimmte Strategie sowie einen einheitlichen Wechselpfad in das SAP Core-Modell entwickeln.

      Sabine: Wir sahen und sehen in der Community eine große Chance, als starke Gemeinschaft den Markt bzw. die Art und Weise, wie SAP Utilities Projekte künftig laufen werden, im Sinne unserer Kunden mitzugestalten. Wir wollen unser Wissen und unsere Erfahrungen zusammenbringen, um den Weg zum zukünftigen SAP Utilities-System für unsere Kunden möglichst einfach und effizient zu gestalten. Alle Partner haben tiefgreifende Kenntnisse und langjährige Erfahrung in der Energiebranche und der Zusammenarbeit mit SAP. Deshalb ergänzen wir uns perfekt in unseren Stärken und im Kundenumfeld, um alle notwendigen Perspektiven sowie Best Practices in die Lösung und Entwicklung optimaler Umsetzungsszenarien einzubringen.

      Welchen Nutzen haben Energieversorger bzw. Kunden mit der Gründung der UEC?

      S: Die Community hat es sich zum Ziel gesetzt, Laufzeiten, Kosten und Risiken von SAP S/4HANA Utilities-Transformationsprojekten zu reduzieren. Dafür haben die Partner zusammen mit SAP bewährte, standardisierte Transformationsmethoden erarbeitet. Zudem berücksichtigt die Community schon vor der Einführung der neuen SAP-Lösung die Sichtweise der Kunden und individuelle Anforderungen. Und zwar auch aus der Perspektive notwendiger Umsysteme und heterogener, individueller IT-Landschaften.


      "Wir bündeln unsere Kompetenzen, um Kunden den Weg zum zukünftigen SAP Utilities möglichst einfach zu gestalten."


      H: Gerade an den letzten Satz von Sabine würde ich gerne anknüpfen. Für alles, was SAP nicht im Standard liefert, hätte jeder einzelne der Community-Partner in der Vergangenheit Lösungen für sich entwickelt und am Markt platziert. Mit der Community haben wir uns bewusst dazu entschieden, unsere Kompetenzen zu bündeln und eine Lösung für den Markt zu bauen. Gleiches gilt für Herausforderungen, auf die jeder einzelne von uns in den verschiedenen SAP S/4HANA Utilities-Einführungsprojekten stößt. Wir haben für uns als Community festgelegt, die Lösungsszenarien zu den unterschiedlichen Herausforderungen in der Community zu teilen. Wenn dann einer von uns auf dasselbe Problem bei einem anderen Kunden stößt, muss in puncto Lösung nicht mehr ganz von vorne angefangen werden. Stattdessen können wir gegenseitig die Lösungsszenarien nutzen, die bereits von anderen Community-Partnern erarbeitet wurden. Unser Selbstverständnis als Community ist es, den Wechsel auf SAP S/4HANA Utilities so effizient wie möglich zu gestalten. Dazu sind wir bereit, uns untereinander auszutauschen und gemachte Erfahrungen zu teilen.

      Gibt es schon erste Ergebnisse, Kundenprojekte oder Erfolgsgeschichten?

      S: Auf der cronosphere Ende 2022 haben wir Pläne und Modelle zum optimalen Umzug in das neue SAP S/4HANA „Fertighaus“ vorgestellt. Wir betrachten das neue System in diesem Konzept wie ein Fertighaus, das kundenspezifisch konfiguriert werden kann. Dadurch werden einerseits die Sicherheit und Stabilität sichergestellt, andererseits wird den Kunden aber auch Flexibilität überlassen, zum Beispiel bei der Wahl der Architektur oder der Art des Transformationsmodells. Darüber hinaus entwickeln wir gemeinschaftlich Lösungen für kundenübergreifende Herausforderungen und arbeiten in Pilotprojekten partnerschaftlich zusammen.

      H: Ein konkretes Projekt ist beispielsweise der Aufbau einer neuen Lieferantenplattform bei E.ON ELE. Hier nehmen wir den SAP-Standard, parametrisieren diesen und migrieren anschließend die Kundendaten vom alten in das neue System. Ein Beispiel für eine gemeinschaftliche Lösung, an der wir arbeiten, ist außerdem die Funktionalität zur Prozessabwicklung der regulatorischen Sparten Wasser und Wärme. Die Synchronisation zwischen Liefermandanten und Netzmandanten gibt es im SAP-Standard nicht, wird für Querverbundunternehmen aber benötigt. Ein Querverbundunternehmen ist zum Beispiel ein Stadtwerk, das Netz und Vertrieb hat und gleichzeitig Wasser- oder Wärmeabrechnung macht. Diese Organisationen haben keine Wettbewerber und sind regionale Monopole. Dass es solche unregulierten Bereiche gibt, die individuell gestaltet werden können, hat SAP nicht im Standard berücksichtigt. Als Partner haben wir für solche Fälle bisher immer Projektlösungen gebaut. Jetzt bauen wir eine gemeinsame Lösung, die für die SAP Utilities Core-Architektur funktioniert.

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      Was sind aus eurer Sicht die drei größten Herausforderungen bei Energieversorgern, wenn diese das Transformationsprojekt auf SAP Utilities Core starten?

      H: Einerseits die Notwendigkeit zur Standardisierung und die Reduktion von historisch gewachsenen Einheiten. Andererseits der Zeitbedarf für so ein Transformationsprojekt, während parallel der Markt mit regulatorischen Veränderungen brummt. Viele Energieversorger müssen während dem laufenden Betrieb einen Plattformumzug planen und umsetzen. Und dazu verändert sich mit dem Umzug auf SAP Utilities Core auch das Plattform-Betriebsmodell, da es cloudbasiert ist. Das bringt natürlich auch Veränderungen im Umgang und Management dieser Plattform mit sich.

      SAP Utilities Core – ein Fertighausprojekt

      nVision-fertighausS: Meine drei Punkte passen zu denen von Holger. Erstens. Alle Anwender müssen von Anfang an mitgenommen werden. Die Einführung von SAP Utilities Core ist kein Upgrade einer bestehenden Lösung, sondern eine neue Lösung, die in ihrer Architektur neue Prozesse und Denkweisen erfordert, wie zum Beispiel die Verwendung von Apps über die Fiori-Oberfläche. Zweitens. Auf die Schlüsselpersonen in den Unternehmen wird eine hohe Belastung zukommen, denn die Einführung wird neben dem Tagesgeschäft stattfinden. Drittens. Die Orientierung des Stammdatenaufbaus am SAP-Referenzdatenmodell. Dieses stellt allgemeine Empfehlungen für den Aufbau der Stammdaten zur Verfügung, abhängig vom aktuellen Aufbau der Daten im bestehenden System.

      Und was sind die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren, damit ein Umzug auf SAP Utilities Core gelingt?

      H: Der Schlüssel für ein erfolgreiches Transformationsprojekt liegt in seiner Vorbereitung. Das zeigen auch die Ergebnisse unserer diesjährigen Transformationsstudie deutlich. Unternehmen sollten sich zu Beginn insbesondere mit ihrem Datenbestand auseinandersetzen und klären: Welche Daten habe ich eigentlich? Welche Daten müssen mit? Welche können weg? Mit einem vorgelagerten Housekeeping-Projekt lassen sich oft schon viele Hürden, die während einer Transformation auftreten können, beseitigen. Daneben kommt es außerdem auf das Transformations-Know-how und genügend Ressourcen im Projekt an.


      "Wir betrachten den Einzug in das neue SAP S/4HANA wie ein Fertighaus, das kundenspezifisch konfiguriert werden kann."

      S: Da kann ich mich Holger nur anschließen. Eine sehr gute Vorbereitung der Transformation ist auch für mich ein ausschlaggebender Erfolgsfaktor. Im Hinblick auf das Referenzdatenmodell sind neben der vorhergehenden Analyse der Daten zum Beispiel auch die Definition der Architektur, die Verwendung der Projektmethodik SAP Activate, die Auswahl des Transformationsmodells, die Erstellung eines Zeitplans und Fit-Gap-Analysen wichtig. Auch der Zeitplan sollte realistisch sein. Eine zu kurze Projektlaufzeit überfordert die eigene Organisation. Außerdem spielt auch hier die frühzeitige Einbindung der Anwender eine entscheidende Rolle. Diese müssen rechtzeitig und ausführlich informiert und für die neue Lösung geschult werden. Und zu guter Letzt die Orientierung am SAP-Standard! Nur wirklich notwendige kundenindividuelle Implementierungen sollten mitgenommen werden, um den zukünftigen Implementierungsaufwand zu minimieren (zum Beispiel bei zukünftigen Formatanpassungen).

      Wo können sich Interessenten zur UEC informieren?

      S: Interessenten können sich bei der SAP oder direkt bei den einzelnen UEC-Mitgliedern informieren. Auf der Homepage der Energy4U gibt es zum Beispiel umfangreiche Informationen zur Community und was sie für unsere Kunden leisten kann.

      H: Auch bei der Natuvion haben wir eine eigene Website zur Community.

      Sabine und Holger, vielen Dank für das Gespräch!

       

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