Auch nach mehreren Übernahmen und zahlreichen neu hinzugekommenen Kunden sollte die National Retail Platform von NRG Energy ein stabiles und robustes Fundament bilden. Um das sicherzustellen und die verschiedenen Kundenaktivitäten an einem Ort zu konsolidieren, gab es Unterstützung von unserem Transformationsteam mit dem Natuvion DCS.
Nachdem NRG Energy mehrere Energieversorger in Texas sowie im nordöstlichen Privat- und Geschäftskundenbereich der USA übernommen hatte, wollte das Unternehmen dieses Wachstum auch systemseitig angemessen unterstützen. Deshalb entschied sich NRG, seine im SAP ECC-System bestehende National Retail Platform (NRP) von einer Oracle-Datenbank auf eine Suite on HANA (SoH)-Datenbank umzuziehen. Mit dem Ziel, den Kundenbetrieb in einer einzigen Instanz zu konsolidieren, Synergien zu nutzen und mehr Effizienz und Effektivität zu erreichen. Außerdem musste NRG seine SAP IS-U-Datenbank verschlanken.
Denn diese war nach den verschiedenen Übernahmen auf fast 28 TB angewachsen und beeinträchtigte die Systemleistung im gesamten Unternehmen. Die größte Herausforderung dabei: das Erreichen all dieser Ziele bei einer möglichst geringen Ausfallzeit. Das war von entscheidender Bedeutung, da die jüngste Übernahme von NRG ein Transition Services Agreement (TSA) beinhaltete. Dieses legte fest, dass die verschiedenen Übergabeaktivitäten – einschließlich IT-Ausgliederung, administrativer Trennung und anderer Transfers – innerhalb eines begrenzten Zeitraums abgeschlossen werden mussten. Und auch aus wirtschaftlicher Sicht wollte NRG die Ausfallzeit auf ein absolutes Minimum – weniger als einen Tag – beschränken und jegliche Auswirkungen auf die Geschäftskontinuität für 7,5 Millionen Kunden vermeiden.
Um die Migration im vorgegebenen Zeitrahmen abschließen zu können, verwies Utegration, der langjährige Beratungs- und Lösungsanbieter von NRG Energy, den Energieversorger an Natuvion. Denn als Partner von Natuvion wusste Utegration um die Möglichkeiten mit dem Natuvion Data Conversion Server (DCS). Dieser ist speziell für die Verarbeitung extrem großer Datenmengen entwickelt worden und kann viele typische Transformationsaufgaben automatisieren. Ideal also für Migrations- und Transformationsprojekte mit engen Zeitvorgaben, wie es bei NRG der Fall war. Nachdem sich NRG Energy von der Leistungsfähigkeit des Natuvion DCS überzeugt hatte, stimmte das Unternehmen einer 18-stündigen Ausfallzeit zur Durchführung der Analyse und Migration zu.
Insgesamt umfasste das Projekt den Umzug aller Stamm- und Bewegungsdaten im SAP ECC-System der NRG Energy von der Oracle-Datenbank in die Suite on HANA-Datenbank. Hinzu kam außerdem eine kurzfristige Unicode-Konvertierung.
Natuvion strukturierte die Umsetzung dafür folgendermaßen: Während der Betriebszeit verwendete unser Team parallel zum Einsatz des Natuvion DCS die SAP Database Migration Option (DMO). Für die Ausfallzeit kam dann der Near Zero Downtime (NZDT) Ansatz zum Einsatz. Hierbei werden mithilfe des Natuvion DCS Verfahren wie die Datensynchronisation (Trigger), die Identifizierung von warmen oder kalten Daten und Waving-Mechanismen angewendet, um NZDT zu erreichen. Die Kombination dieser Funktionen mit dem hohen Automatisierungsgrad des Natuvion DCS ermöglichte es NRG Energy, zeitaufwendige manuelle Arbeiten zu vermeiden.
Zunächst erstellte Natuvion eine 100-prozentige Kopie der Oracle-Datenbank (Quellsystem). Diese enthielt alle Stamm- und Bewegungsdaten, die in eine leere HANA-Shell (Zielsystem) migriert wurden. Dabei nutzte unser Team ein ebenfalls im Natuvion DCS verfügbares Tool, das alle Tabelleneinträge zählt. Diese Überprüfung stellte sicher, dass die Tabellen sowohl im Quell- als auch im Zielsystem die gleiche Datenmenge enthielten.
Die zweite Phase umfasste alle Aktivitäten aus dem ersten Schritt sowie einen Test des NZDT-Ansatzes.
In der daraurauffolgenden Generalprobe führte Natuvion die Uptime-Migration von der Oracle-Quelle zum HANA-Ziel durch. Diese erforderte eine Betriebsunterbrechung von nur zwei Stunden, lief aber etwa zwei Wochen lang unter Aufrechterhaltung des Betriebs. Sobald die Uptime-Migration abgeschlossen und validiert war, wurden die Trigger deaktiviert und die in den letzten zwei Wochen vorgenommenen Änderungen in das Suite on HANA-System migriert.
Dann war es Zeit für den Go-live: Die Idee unseres Teams war es dabei, den Archivierungsprozess während des Cutovers abzuschalten. Das reduzierte die Ausfallzeit der Delta-Migration von 18 auf nur 13 Stunden. Der Grund: Während der Generalprobe hatten die Natuvion DCS-Trigger 3,8 Milliarden Änderungen erkannt. Nach der Deaktivierung der Archivierung während der Umstellung erfassten die Auslöser nur noch 1,7 Milliarden Änderungen, was 46% weniger zu migrierende Datensätze bedeutete.
Nach Abschluss der Migration unterstützte Natuvion NRG Energy außerdem drei weitere Wochen bei der Nachbearbeitung.
Ziel des Projekts war es, mit dem Einsatz der Trigger-Methode eine 100-prozentige Datenmigration mit einer Ausfallzeit von nahezu null durchzuführen. Das konnten wir sicherstellen. Der Umzug aller Daten wurde sogar statt in der für den Cutover vereinbarten Zeit von 18 Stunden in nur 13 Stunden – also 5 Stunden früher – abgeschlossen.
Der Wissenstransfer war ein weiterer entscheidender Erfolgsfaktor. Das NRG Energy Team war aktiv in jede Phase des Projekts eingebunden, nahm an dem wöchentlichen Tracking-Meeting zur Koordinierung der nächsten Schritte teil, identifizierte etwaige Blockaden, sprach Probleme und potenzielle Risiken an und ergriff alle notwendigen Maßnahmen, um das Projekt auf Kurs zu halten.
Das trug dazu bei, dass die Einheitstests, Systemtests, Leistungstests, IT-Tests und Betriebstests reibungslos nach einem gut koordinierten Testplan abliefen.
Kalim Tippitt, IT Senior Director bei NRG Energy, zeigt sich zufrieden: „Die wichtigsten Vorteile für uns waren die außergewöhnlich schnelle Migrationszeit und die Reduzierung der Datenbankgröße. Die geplante Downtime von 18 Stunden war schon sehr ehrgeizig. Wir waren wirklich beeindruckt, dass Natuvion die Migration sogar schneller als geplant durchführen konnte. Die Migration und die Verkleinerung der Datenbank – wir starteten bei 28 TB und landeten bei schlanken 4,21 TB in SAP HANA – werden sich definitiv positiv auf unsere Unternehmensleistung auswirken und unsere Wachstums- wie auch M&A-Pläne unterstützen.“
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