In Deutschland stehen Energieversoger entweder in den Startlöchern oder
starten bereits die Transformation von SAP IS-U auf die neue SAP-Lösung S/4.
Die in weiten Teilen der deutschen Energiewirtschaft eingesetzte Softwarelösung SAP IS-U wurde von seinem Hersteller in den letzten Jahren einer grundlegenden Modernisierung unterzogen und für die digitale Transformation der deutschen Energiewirtschaft fit gemacht. Nur folgerichtig beginnen nun bei vielen Anwendern die Transformationsprojekte in die Folgelösung SAP S/4 Utilities.
Der Wechsel von SAP IS-U zur modernen SAP S/4 Utilities-Lösung bedeutet für den Kunden nicht nur eine grundlegende Modernisierung seiner Softwarelösung. Die Verantwortung für Lizenz, Wartung, Betrieb und Betreuung kann jetzt auch weitestgehend in die Hände des Herstellers gegeben werden. Die IT-Lösung kann also in die Cloud verschoben werden, was den Anwender von vielen Pflichten, insbesondere im Systembetrieb, befreit und Kräfte für die fokussierte Bewirtschaftung der Ende-zu-Ende-Prozesse aus Geschäftssicht freisetzt.
Das dahinterliegende RISE-Modell haben wir in Ausgabe 3 der nVision bereits eingehender beleuchtet.
Der Wechsel von SAP IS-U zur modernen SAP S/4HANA Utilities-Lösung bedeutet für den Kunden eine grundlegende Modernisierung seiner Softwarelösung. Verantwortung für Lizenz, Wartung, Betrieb und Betreuung kann der Kunde nun in die Hände des. Herstellers geben. Mehr dazu in nVision 3 ab Seite 34. |
Die Transformation von SAP IS-U zu S/4 Utilities bedarf eines entsprechenden Projekts, welches in der Regel das ganze Anwenderunternehmen betrifft. Denn durch die Modernisierung der Lösung kommen auch wesentliche Änderungen auf die nutzenden Fachbereiche zu. Aus den Erfahrungen und Bedürfnissen der Anwender hat sich bei SAP für die Modernisierung das Motto „Gutes bewahren und fortentwickeln, digitale Prozesse stärken und Standardisierung nutzen“ herauskristallisiert. Aufbauend auf dem sehr soliden und stabil arbeitenden kaufmännischen Kern des SAP S/4 wurde deshalb ein großes Augenmerk auf die Abbildung der digitalen Kundenprozesse durch das Customer Engagement und die Nutzung von Cloud-Lösungen für hochstandardisierte Prozesse, insbesondere für die Marktkommunikation, gelegt. Hieraus entstand die SAP Cloud for Market Communication – MaCo-Cloud. Aus diesen beiden sehr wesentlichen Änderungen leiten sich Bedarfe bei der Abbildung dieser Prozesse in der Organisation der Anwender ab – und zwar beim Kundenservice und bei der Marktkommunikation. Dadurch sind große Teile des Anwenderunternehmens betroffen, was bei einem Aufsatz entsprechender Projekte zu beachten ist.
In den letzten drei bis fünf Jahren war die Wirtschaft der deutschen Energieversorger geprägt durch die Umsetzung der Energiewende und die Sicherstellung einer kostenadäquaten Energieversorgung im Kontext der Energiekrise.
Der Hersteller SAP hat parallel dazu, wie dargestellt, an der Modernisierung seiner Lösung gearbeitet, die nun die Marktreife erreicht hat. Seit ca. drei bis vier Jahren laufen erste Transformationsprojekte, fokussiert auf die Marktrollen NETZ und MSB. Seit ca. einem Jahr sind nun ebenfalls Projekte mit Fokus LIEF gestartet. In 2024 ist für die Marktrolle LIEF mit den ersten Produktivsetzungen zu rechnen.
Bekannt sind die sehr großen Projekte der E.ON für die Umstellung der NETZ-Lösung der E.ON-Netzgesellschaft im SPACE Programm. Diese umfassen einen sehr hohen Anteil der Marktlokationen im Netzbereich von Deutschland. Aber auch weitere Kunden sind im NETZ-Bereich sehr weit in ihrer Umsetzung bzw. bereits produktiv.
Wesentliche Herausforderungen dieser Projekte liegen vor allem im Hochlauf der Prozesse in der MaCo-Cloud. Da die Breite der Anforderungen auch für die SAP herausfordernd ist, stellt sich das Software-Haus aus Walldorf mit hohem Engagement dieser Aufgabe. Vor diesem Hintergrund und auch aufgrund der Notwendigkeit eines Umstiegs bis Ende 2027 – da SAP nur bis dahin eine standardmäßige Wartung wesentlicher Komponenten des SAP IS-U zusichert – starten aktuell viele Anwender in entsprechende Umzugsprojekte.
Grundsätzlich sind zwei Anwendergruppen zu beobachten:
Gruppe eins – „Der schnelle Umzug“: Im Sinne der Terminologie der SAP kann man diesen Ansatz als Brownfield-Ansatz oder System Conversion bezeichnen. Er lässt sich jedoch nicht komplett durchhalten, da, wie oben beschrieben, auch eine Transformation der Kundenservicelösungen und der Marktkommunikation notwendig wird. Nichtsdestotrotz kann in einem „schmalen“ Ansatz der Fokus auf dem Umzug des Notwendigen liegen, sodass ein effizienter und zeitgerechter Umzug erfolgen kann. Die Nutzung weiterer neuer Features der SAP steht hierbei jedoch im Hintergrund und muss durch den Anwender nachgelagert angegangen werden.
Gruppe zwei – „Der umfassende Modernisierer“: Ein Großteil der Anwender entscheidet sich aktuell für einen umfassenderen Ansatz des Umzugs. Hierbei wird das Projekt dazu genutzt, die IT-Lösung für die Abrechnungswelt komplett neu aufzustellen und die Prozesse nah an den Vorschlägen des Herstellers auszurichten. Diesen Ansatz unterstützt die SAP durch entsprechende Systemlösungen, die wesentliche Referenzprozesse für die deutsche Energiewirtschaft abbilden. Diese Referenzlösung wird auch als GRIPs bezeichnet und vermarktet. Ebenso wie beim ersten Ansatz kann auch in diesem Fall ein smarter Übergang der Datenwelt durch die Selective Data Transition (SDT) erfolgen. Natuvion hat hierfür bereits geeignete Lösungen auf der Basis des Natuvion DCS entwickelt und setzt diese erfolgreich in laufenden Projekten ein.
Beiden Ansätzen – dem schnellen Umzug und dem umfassenden Modernisierer – ist gemein, dass sie durch ein professionell geführtes Projekt begleitet und mit ausreichendem Vorlauf gestartet werden müssen.
Wesentliche Erfolgsfaktoren sind hierbei:
Ausgehend von diesen Faktoren sollte ein Start eines solchen Projekts zeitnah erfolgen, um die verbleibende Zeitkette im Kontext der Lösung effektiv zu nutzen.
Lesen Sie in unserer Success Story, wie Vattenfall den Transformationsgrundstein für SAP S/4HANA gelegt hat.
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