Home > Herausforderungen > SAP Information Lifecycle Management
SAP Information Lifecycle Management (ILM) beschreibt einen umfassenden Ansatz zur automatisierten Verwaltung von Daten. Anhand von Regeln wird dabei festgelegt, wie man mit Daten entlang ihres Lebenszyklus umgeht – von der Erstellung über die Speicherung bis zur Stilllegung und endgültigen Löschung. So sollen Datenflüsse optimiert, Kosten der IT-Systeme gesenkt und rechtliche Compliance-Risiken, die mit der Erhebung bestimmter Daten einhergehen, minimiert werden.
Hintergrund für Information Lifecycle Management Ansätze sind wachsende Datenmengen, komplexere Systemlandschaften und kontinuierlich steigende Anforderungen aus gesetzlichen Vorschriften wie der DSGVO oder dem revidierten Schweizer Datenschutzgesetz (DSG). Diese erfordern von Unternehmen verbesserte Data Governance Methoden und Datenschutzmaßnahmen – insbesondere bei personenbezogenen Daten. Und genau hier setzt ILM an.
SAP ILM ergänzt die standardmäßige SAP-Datenarchivierung und ermöglicht es Unternehmen, personenbezogene Daten automatisiert zu sperren, zu archivieren oder zu löschen. Dafür werden entsprechende ILM-Regeln definiert. Diese legen beispielsweise die minimalen und maximalen Aufbewahrungsfristen von produktiven wie auch archivierten Daten fest und gewährleisten so, dass sie zum richtigen Zeitpunkt aus dem System entfernt und vernichtet werden. Bei Bedarf lassen sich ebenfalls rechtsfallbedingte Sperren auf Daten setzen, um eine vorzeitige Löschung zu verhindern. In der Praxis geht dem Löschvorgang in der Regel eine abschließende Kontrolle voraus. Das heißt, die zu löschenden Daten werden zunächst in einem Archiv gesammelt, anschließend von dem verantwortlichen Information Owner geprüft und erst dann zur endgültigen Löschung freigegeben.
Darüber hinaus können bereits archivierte Daten mit SAP ILM auch auf einem ILM-zertifizierten WebDAV-Server abgelegt werden. Das garantiert die Unveränderbarkeit der Daten und schützt vor verfrühtem Löschen, entlastet gleichzeitig aber auch das aktive IT-System und spart Kosten. Insgesamt sorgt ein leistungsstarkes Informationslebenszyklusmanagement in Unternehmen für eine konsistente Datenverwaltung und -entsorgung gemäß Datenschutz- und Aufbewahrungsvorschriften. Mehr dazu erfahren Sie auch in unserem ILM Whitepaper.
1. Datenarchivierung
Kernelement von SAP Information Lifecycle Management ist die Datenarchivierung, die den Fokus auf das Data Volume Management legt. Das heißt: Daten, die nicht mehr im täglichen Geschäftsalltag benötigt werden, werden aus dem operativen IT-System ausgelagert. SAP ILM erweitert dabei die Archivierungsfunktionen des SAP Standards, um das Zusammenspiel mit den Modulen Retention Management und Retention Warehouse zu ermöglichen. Außerdem erlaubt SAP ILM neben der Archivierung auch die Vernichtung der Daten und die Erstellung von Snapshots.
2. Retention Management
Das zweite Element Retention Management steuert den Lebenszyklus von Daten bis zu deren End-of-Life. Mithilfe unterschiedlicher Methoden und Tools wird die Datenanlage, -aufbewahrung und die -vernichtung gemanagt. Definierte Regelwerke und Löschkonzepte geben dabei die Leitplanken für die unterschiedlichen Datentypen vor. Daten, die im Zusammenhang mit rechtlichen Fällen stehen, lassen sich außerdem mithilfe der Sperrfunktion vorübergehend einfrieren.
3. Retention Warehouse
Das dritte Element Retention Warehouse zielt auf die Stilllegung von ganzen Systemlandschaften bzw. Altsystemen ab. Dafür stellt es ein standardisiertes Verfahren bereit:
Erfahren Sie, wie Sie den kontinuierlichen Betrieb von SAP ILM effizient und ressourcenschonend gestalten können. Jetzt Whitepaper herunterladen!
DownloadEin aktives Data Volume Management (DVM) mit SAP ILM kann auch im Rahmen einer SAP S/4HANA Transformation sinnvoll sein – sowohl als Vorbereitungsmaßnahme, als auch nach erfolgreichem Go-live. Warum? Das zeigen die nachfolgenden Punkte.
Setzt man auf die Einführung oder Erweiterung einer Data Volume Management Strategie mit SAP ILM vor einer SAP S/4HANA Transformation, kann das den Transformationserfolg bereits auf vielfältige Weise positiv beeinflussen:
Insbesondere in SAP Human Capital Management (HCM) Systemen werden eine Vielzahl sensibler, personenbezogener Daten verarbeitet. Für diese schreibt die DSGVO konkrete Löschzeiträume vor, die es einzuhalten gilt. Wie oben beschrieben, lässt sich mithilfe von SAP ILM ein individuelles Regelwerk definieren, dass auch mit den personalwirtschaftlichen Daten bzw. Prozessen im SAP HCM verknüpft werden kann. Mit diesen Sperr- und Löschprozessen wird sichergestellt, dass Personaldaten nicht länger als erlaubt in Ihren SAP HCM Systemen verarbeitet werden. Das gibt den Verantwortlichen die Sicherheit und Kontrolle darüber, dass für alle personenbezogenen Daten in beliebig komplexen Systemlandschaften die DSGVO-Vorgaben verbindlich eingehalten werden. Auf die aktuellen Anforderungen an die Datensicherheit reagiert auch die Schweiz mit dem revidierten Schweizer Datenschutzgesetz (DSG).
Neben der Sicherheit und Kontrolle, die das SAP ILM im SAP HCM ermöglicht, sorgt es außerdem für einen Performance- und Kostengewinn im System. Denn nicht mehr benötigte Daten werden regelmäßig gelöscht und belegen keinen unnötigen Speicherplatz, während vorhandene Daten effizienter verarbeitet werden können. Wollen Sie mehr zum datenschutzkonformen Umgang mit Personaldaten im SAP HCM erfahren? Dann werfen Sie einen Blick in unser Whitepaper.
HCM-Systeme sind für gewöhnlich das Zuhause zahlreicher personenbezogener Daten. Die Herstellung nachhaltiger Löschroutinen und vollumfängliche Datenschutzkonformität sind hier entscheidend. Das wusste auch Carlsberg. Wie der Brauereikonzern dank SAP ILM seine Datenschutz-Compliance in kürzester Zeit deutlich optimierte, lesen Sie in unserer Success Story.
DownloadDie Einführung von SAP Information Lifecycle Management kann abhängig von den individuellen Anforderungen an das Projekt und der Beschaffenheit der Systeme komplex und umfangreich sein. Denn die Sperrung und Löschung personenbezogener Daten betrifft zahlreiche Prozesse und Objekte. Standardisierte Implementierungsansätze, Best Practices und vordefinierte Templates, wie sie Natuvion entwickelt hat, können hier echte Gamechanger sein. Und zugleich für eine erhöhte Datenqualität und niedrigere Implementierungskosten sorgen. Klingt gut? Hier erfahren Sie mehr.
Sie möchten mehr zu unseren SAP ILM Services erfahren? Füllen Sie einfach das Kontaktformular aus und wir setzen uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung.